Samstag, 24. September 2016

Plankton - Die Grundlage des Lebens im Meer

Christine Sbick, Amed Scuba
Sitze ich abends nach getaner Arbeit mit den Fischern von Jemeluk am Meer und höre ihnen zu, so klagen sie, wie wenig Fisch noch in den Gewässern um Bali zu finden ist. Sie erzählen über die vielen Boote, die hinaus auf das Meer fahren und über die Fischer der Nachbarinseln, die nach Bali herübersegeln, um hier zu fischen oder auch mit Dynamit zu jagen. Oder sind es die großen Hochseetrawler, von denen die Fischer berichen?

 
98% der Biomasse des Meeres besteht aus Plankton. Plankton definiert sich durch Organismen, deren Schwimmrichtung von der Wasserströmung vorgegeben wird. Alles das, was von der Strömung des Wassers mitgetragen wird, gehört somit zum Plankton, also normalerweise aus winzig kleinen im Wasser dahin treibenden Pflanzen und Tieren. Aber auch größere Tiere wie zum Beispiel Quallen, die von der Strömung mitgetragen werden, gehören zum Plankton. Das Wort kommt aus dem griechischen und bedeutet, das Dahintreibende. Es dient primär und sekundär als Nahrung für das Nahrungsnetz aus Krebsen, Fischen, Säugetieren. Grob unterteilt man das Plankton als pflanzliches und als tiereisches Plankton. Das pflanzliche oder phytoplankton zeichnet sich dadurch aus, dass es mit Hilfe von Sonnenenergie, Wasser und Kohlenstoff Zucker und Sauerstoff aufbaut und damit zur
Amed Scuba: Phytoplankton
Nahrungsgrundlage allen tierischen Planktons und ebenfalls höherer Lebewesen wird, die nicht in der Lage sind, photoautotroph diesen Zucker herzustellen. Dafür frisst jedoch das Zooplankton das Phytoplankton und erhält seine Energie aus dem von dem Phytoplankton in den Chloroplasten hergestellten Zucker. Hier wird auch ein großer Teil des Kohlenstoffdioxids gebunden, das sich als Treibhausgas in der Admosphäre befindet. Seegras besteht zum Beispiel aus Einzellern, die sich zu Kollonien zusammen schließen und wie lange schimmernde Perlenketten wirken und schimmern bläulich-grün!
Amed Scuba: Phytoplankton in Bali
Um Photosynthese zu betreiben und Zucker herzustellen, muss das Phytoplankton tagsüber an oder in die Nähe der Oberfläche treiben. Der Raum bis ca. 20 Meter in die Meerestiefe hinein, ist von Licht durchflutet und besitzt die Energie, die der Farbstoff Chlorophyll für die Photosynthese benötigt.
Amed Scuba: Plankton in Bali
Das Kohlenstoffdioxid erhält das Phytoplankton aus dem Meer, in dem es gelöst als Kohlensäure H2CO3 oder gebunden als Calciumcarbonat vorliegt. Die Photosynthese, auch der Kohlenstoffzyklus genannt, ist ein ausgeklügelter biochemischer Prozess. Je mehr Kohlenstoffdioxid zu Sauerstoff umgewandelt wird, desto mehr Kohlenstoffdioxid kann sich wieder mit dem Wasser verbinden. Diesen Prozess kann man sich wie einen großen Sog vorstellen. Unsere Weltmeere sind sehr große Kohlenstoffdioxidsenken, weil das Meer so viel Phytoplankton bestitzt und damit CO2 speichern kann. Somit wird rund die Hälfte des Kohlenstoffdioxids der Atmosphäre im Meer gespeichert und vor allem verarbeitet. Damit stellt das Meer und insbesondere die Korallenriffe, die eien Symbiose zwischen Alge und Koralle bilden, die Lunge unserer Erde dar. Als photoautotropher Organismus bildet dadurch das Phytoplankton die breite Basis aller
Nahrungspyramiden, Nahrungsketten und Nahrungsnetze im Ökosystem Meer. Dadurch stellt das Phytoplankton die Grundlage allen Lebens im Meer! Tierische Organismen fressen das
Amed Scuba Bali, Ein Plankton kommt selten allein!
Phytoplankton und wandeln den Zucker in ihren Mitochondrien mit Hilfe von Sauerstoff zu Energie um. Es entsteht dabei wieder Kohlenstoffdioxid und Wasser und treibt somit den Kohlenstoffzyklus weiter an.
Plankton in Bali. Roter Farbstoff sind häufig Anthozyane, brauner Farbstoff Fucoxantin, Amed Scuba
Erhält das Phytoplankton die richtigen Voraussetzungen, so wächst es schnell an. Die Teilung und Vermehrung kann dabei logarithmisch erfolgen und ist dann explosionsartig, bis alle Nährstoffe der Umgebung aufgebraucht sind. Eine Planktonblüte kann sich entwickeln. Voraussetzung für diese Planktonblüte ist auf jedenfall eine optimale Versorgung des Phytoplanktons mit Licht und Nährstoffen und der richtigen Temperatur. Wenn biotische und abiotische Faktoren für das Wachstum stimmen, so erhalten die im Nahrungsnetz folgenden Organismen reichlich Nahrung. Dafür benötigt das Phytoplankton auf jedenfall Sonnenlicht. Das Phyotoplankton muss dazu im Raum an und direkt unter der Oberfläche sein. Die größte Dichte an Phytoplankton findet man tagsüber bis ca. 20 Meter Wassertiefe!
Amed Scuba, Plankton in Bali, Jemeluk
Um das Gerüst aufzubauen, werden Selicat, Phosphat, Nitrat (besonders bei Kieselalgen) und Amonium benötigt. Viele dieser Nährstoffe kommen aus der Tiefsee oder aus Auswaschungen aus dem Vulkangestein oder werden durch das Förderband der Meere an die Oberfläche befördert.
In der Tiefsee lagern sich die Ausscheidungen der Tiere und ihre Kadaver in der Tiefe ab und auch jede Menge Mikroplastik befindet sich jetzt am Meeresgrund. Meeresströmungen, die die Weltmeere miteinander verbinden, wirken wie riesige Umwälzpumpen. In diesem Kreislauf sinkt kaltes, salzhaltiges und dadurch schwereres Wasser in die Tiefe auf den Meeresboden, wo es Nährstoffe aufnimmt und wenn es sich erwärmt und salzärmer wird, steigt das leichtere
Amed Scuba, Plankton Bali Jemeluk
Wasser wieder an die Oberfläche. Riesige Umwälzungen finden hier statt. Diese an die Oberfläche geschwemmten Nährstoffe sind Voraussetzung, damit das Phytoplankton sich überhaupt vermehren kann. Doch welchen Einfluss hat das Mikroplastik auf das Phytoplankton. Wird es mit eingebaut in die Zellen und auch das an Plastik häufig gebundene Gift?
Bei guten Bedingungen teilt sich das Phytoplankton ein bis zwei Mal am Tag, so dass bei optimalen Bedingungen Algenblüten entstehen.


A large research synthesis, published in one of the world’s most influential scientific journals, has detected a decline in the amount of dissolved oxygen in oceans around the world — a long-predicted result of climate change that could have severe consequences for marine organisms if it continues.
The paper, published Wednesday in the journal Nature by oceanographer Sunke Schmidtko and two colleagues from the GEOMAR Helmholtz Centre for Ocean Research in Kiel, Germany, found a decline of more than 2 percent in ocean oxygen content worldwide between 1960 and 2010. The loss, however, showed up in some ocean basins more than others. The largest overall volume of oxygen was lost in the largest ocean — the Pacific — but as a percentage, the decline was sharpest in the Arctic Ocean, a region facing Earth’s most stark climate change.
Christine Sbick, http://www.amedscubabali.com
The loss of ocean oxygen “has been assumed from models, and there have been lots of regional analysis that have shown local decline, but it has never been shown on the global scale, and never for the deep ocean,” said Schmidtko, who conducted the research with Lothar Stramma and Martin Visbeck, also of GEOMAR.
Ocean oxygen is vital to marine organisms, but also very delicate — unlike in the atmosphere, where gases mix together thoroughly, in the ocean that is far harder to accomplish, Schmidtko explained. Moreover, he added, just 1 percent of all the Earth’s available oxygen mixes into the ocean; the vast majority remains in the air.
Climate change models predict the oceans will lose oxygen because of several factors. Most obvious is simply that warmer water holds less dissolved gases, including oxygen. “It’s the same reason we keep our sparkling drinks pretty cold,” Schmidtko said.
But another factor is the growing stratification of ocean waters. Oxygen enters the ocean at its surface, from the atmosphere and from the photosynthetic activity of marine microorganisms. But as that upper layer warms up, the oxygen-rich waters are less likely to mix down into cooler layers of the ocean because the warm waters are less dense and do not sink as readily.-https://www.washingtonpost.com/news/energy-environment/wp/2017/02/15/its-official-the-oceans-are-losing-oxygen-posing-growing-threats-to-marine-life/?postshare=7971487308694701&tid=ss_fb&utm_term=.a44548237a03growing-threats-to-marine-life/?postshare=7971487308694701&tid=ss_fb&utm_term=.a44548237a03



Montag, 15. August 2016

Nusa Penida

Nusa Penida 

Eingang zum Höhlentempel in Giri Putri
ist eine versteckte Perle in Balis Schatten und unglaublich einzigartig und geheimnisvoll. Abseits des großen Touristenstromes liegt die gut 300 Quadratkilometer große Insel Nusa Penida.  Trotz wunderschöner weißer Sandstrände ist die Insel bisher noch nicht vom Tourismus erschlossen, entsprechend wenig entwickelt ist die touristische Infrastruktur von Straßen bis hin zu Restaurants oder Unterkünften. Für Balinesen stellt die Insel einen ihrer wichtigsten Pilgerorte dar. Nusa Penida selber gehört zu Bali und in alter Zeit wurden hierher unliebsame und aufrührerrische Balinesen als Gefangene deportiert und auch Magier der schwarzen Magie wurden hierher entsorgt. Der Insel sprechen die Balinesen daher auch eine besondere Magie zu. Nusa Penida ist in den Augen der Einheimischen Balinesen das Reich des Dämonenkönigs Ratu Gede Mecaling, der über ein Heer von bösen Meeresgeistern gebietet. Daher bringt die Bootsbesatzung bei den hier durchgeführten Tauchgängen auch immer Blütenofferings mit, um sie den Meeresgeistern zu übergeben. Durch seine Insellage und der Abgeschnittenheit vom balinesischen Festland, entwickelte sich die hinduistische Kultur hier ein wenig anders. Nusa Penida ist ein Kalksteinplateau, das sich bis zu 529 Meter über dem Meeresspiegel erhebt. Mit eher kahlen Bergrücken und durch Regenmangel auch eher spärlicher Vegetation bildet die Insel einen Kontrast zum fruchtbaren grünen Eiland Bali. Nusa Penida wird kaum agrarisch genutzt, da die Karstböden sehr wasserdurchlässig sind. Daher leben die ca. 45000 Einheimischen zumeist vom Fischfang und sind eher arm. Aber dieser Fischreichtum hat hier eine atemberaubende Fülle hervorgebracht. Was die Natur hier unter und über Wasser bietet ist ein Traum und abseits der Touristenorte Balis findet man hier noch ein Stück weit Robinson Cruso Paradies vor. Was der Reisende hier erlebt und welch eine atemberaubende Natur er vorfindet ist kaum zu glauben!
Höhlensee in Giri Putri - Amed Scuba Bali
Eine kurze Weile bereisten wir die kleine Insel der Dämonen und wurden jeden Tag aufs Neue mit Staunen zurückgelassen. Statt Reisanbau findet der Reisende hier eher Mais, Süßkartoffeln und Sojabohnen vor. Auch Seetang und Algen werden hier kultiviert und man kann den Einheimischen bei der Ernte zusehen. Da es kaum Grundwasser gibt, bewässern die Einheimischen ihre Felder mit Wasser aus Betonzisternen. Regenwasser wird darin gespeichert.
Für mich stellt die Insel eines der größte Highlight von Bali dar. So viel Einzigartiges in dieser kurzen Zeit erlebe ich nicht so schnell auf unseren interessanten Bali Touren mit Amed Scuba.
Und so hoffe ich, auch Euch wird die kleine Insel an der Ostküste Balis verzaubern und in ihren Bann ziehen! Ein paar meiner persönlichen Highlights möchte ich Euch hier vorstellen, aber die Insel bietet so viel mehr!


  Goa Giri Putri Höhlentemple
Goa Giri Putri - Amed Scuba Tauchreise auf Bali
Wart ihr schon mal in einem Tempel, der sich innerhalb einer riesigen Höhle befindet? Nein? Ich auch nicht, bis ich mit meinen Freunden vom Tauchzentrum Amed Scuba auf  Nusa Penida die Goa Giri Putri besuchte. Diese Höhle ist pure Magie. Ein verzauberter Ort, der mystisch den Hindus als geheimer Zeremonienort dient. Kultur und Natur vereinen sich hier! Und die Hindu Religion wird hier auf besondere Art zelebriert, da sie Höhle den Geistern und Dämonen der Balinesen gewidment ist, denen es besonders zu begegnen gilt, um nicht einem bösen Zauber ausgesetzt zu werden. Für mich bis heute eines der Höhepunkte meiner Bali Touren, der noch immer eine leichte Gänsehaut beim Erinnern aufkommen lässt. Wie bei Indiana Jones erlebte ich ein kleines atemberaubendes Abenteuer bereits beim Einstieg in den Höhlentemple. Die Tempelhöhle darf nur mit Sarong, dem dazugehörigen Tempelschal und bedeckten Schultern durchwandert werden, da sie eines der höchsten und wichtigsten Heiligtümer der Balinesen darstellt. Überraschend unaufdringlich wird der Reisende hier in Empfang genommen und abseits der Touristenrouten Willkommen geheißen.
Der Eingang ist ein ganz schmales Loch und befindet sich zwischen ein paar Felsen hinter einem unscheinbaren hinduistischen Tempel. Im Inneren wird man dann
plötzlich von gigantischen Höhlenwänden fast erschlagen, wenn sich der schmale Gang in die Höhle hinein öffnet.
Eingang Goa Giri Putri - Amed Scuba
Die Atmosphäre der Höhle, die ihr von Anfang bis zu ihrem Ende durchlauft, ist kaum zu beschreiben, überall stehen kleine Altäre, hinduistische Statuen, Symbole und hinduistische Priester an bunten kleinen Tempeln, die in schwaches Licht getaucht sind und sofort hat man den aromatischen Geruch von würzigen Räucherstäbchen in der Nase. Ein unglaublich magisches und mystisches Erlebis ist es, die Höhle zu erwandern und Seitengänge mit hinduistischen Statuen und kleinen Höhlenseen zu entdecken.
Ihr müsst das selbst erleben! Dieses Gefühl in Worte zu fassen ist einfach nicht möglich.
Eingang zum Höhlentempel von Nusa Penida
Beim Eingang und Ausgang solltet ihr außerdem eine kleine Spende hinterlassen. Der Eintritt ist nicht hoch, hilft den Balinesen aber, Ihr wundervolles Heiligtum zu erhalten. Als Geschenk erhaltet Ihr am Ausgang der Höhle ein Glücksarmband aus drei Farben Wolle (schwarz, rot und weiß) und werdet mit geweihtem Wasser vom Priester der Mildtätigkeit und des Mitgefühls beträufelt. Das Armband solltet ihr solange am Handgelenk tragen bis es von selbst abfällt. Zumindest verlangt das der hinduistische Glaube vor Ort.
Ausgangstempel Giri Putri

Auf Nusa Penida wartet bereits ein Transportmittel zur Weiterfahrt. Denn wir wollen diesen Tag auf der Insel verbringen und ihre größte Sehenswürdigkeit besichtigen. Unser Chauffeur kennt sich auf den schlechten und engen Straßen der Insel gut aus und wir fahren entlang der Küste und ihren im Meer befindlichen Ager Ager Plantagen zu Nusa Penidas wohl interessantestem Tempel - Giri Putri.
Um den Eingang dieses heiligen hinduistischen Tempelkomplexes zu erreichen, erklimmen wir zunächst einige ungleichmäßige und recht hohe Stufen. Der Pilger erreicht auf der Spitze eine kleine Öffnung zwischen den Felsen und wir lassen uns vorsichtig hineingleiten in den Einstieg der 262 Meter langen heiligen Höhle. Am Höhleneingang, bewacht von einem hinduistischen Priester, befindet sich der erste Schrein, der die drei Personifikationen von Siva symblolisiert und ein für Hindus heiliges Relikt vom Elefantengott Ganesha beherbergt. Ganesha ist der Sohn von Shiva und Pavati und gilt den Hindus als Überwinder aller Hindernisse. Die Ganesha Figur besitzt einen menschlichen Körper auf dem ein Elefantenkopf thront.
Als Shiva nach langer Reise zu seiner Frau Pavati heimkehrt, die gerade im Bade weilt, verweigert ein junger Mann Shiva den Eintritt zum Bade
seiner Ehefrau. Shiva, der seinen Sohn nicht erkennt, schlägt ihm den Kopf ab, woraufhin die entsetzte Mutter ihren Ehemann aufklärt. Nach erfolgloser Suche nach dem Schädel seines Sohnes, läuft Shiva ein Elefant über dem Weg, dem er sogleich den Kopf abschlägt und seinem Sohn aufsetzt. Auf diese Weise erhielt Ganesha seinen Elefantenkopf, der ihn zum Überwinder aller Hindernisse werden lässt. Die Ödipus Geschichte einmal anders herum erzählt!
Der schmale Eingang der Höhle Giri Putri ist eine im Durchmesser ungefähr 70 cm große Öffnung im Fels, in die man sich einzeln hindurch zwängen muss. Passiert man diesen Höhlenmund und den darauf folgenden flachen Tunnel, eröffnet sich dem Betrachter ein atemberaubend schöner Anblick, wenn sich vor ihm eine riesige Höhle öffnet, deren Durchmesser sicherlich um die 60 Meter misst.
Höhlensee in Giri Putri - Amed Scuba
Weißer Sandstrand von Nusa Penida - Amed Scuba Tauchreise
Die Höhlendeckenstruktur weißt scharfe Stalaktiten auf und beherbergt tausende von Fledermäusen. Der Höhlenboden hingegen ist gefüllt mit großen Felsenblöcken. Entspannt kann man von Schrein zu Schrein zwischen ummantelten Felsenblöcken und an einem Höhlensee entlang wandern. Die Balinesen bitten hier um Erfolg, Reichtum und Glück in ihrem Leben und dass das Gute und das Böse im Ausgleich gehalten wird und eine Balance im Leben existiert. Der zweite Schrein des Höhlentempels ist Ratu Gede Nusa geweiht, dem historisch überlieferten Herrscher von Nusa Penida, der den König der Dämonen und der bösen Geister darstellt und über Penida herrschte. Er ist der Patron der Balinesischen Hexen und verbreitet Leiden und Krankheiten. Dieser Herrscher muss von den Balinesen durch Opfer gnädig gestimmt werden, damit nichts Böses passiert. Gut und Böse müssen in Bali im Ausgleich gehalten werden, daher muss nach Ansicht der Balinesen auch zum Bösen gebetet werden, aus Respekt und damit diese einen verschonen und vor Unglück bewahren. Entlang von verschiedenen Schreinen durchwandern wir die Höhle. Der Giri Putri Tempel endet in einer kleinen grünen Schlucht, wo unser Fahrer bereits auf uns wartet.


Tauchen und Schnorcheln auf Nusa Penida
Tauchen mit Amed Scuba in Bali

Nusa Penida hat neben Amed, Tulamben und Menjangen die besten Schnorchelgebiete in Bali und vielleicht sogar in ganz Südostasien. Tauchend bin ich schon nicht nur in Asien herrumgekommen und für mich persönlich waren die Gebiete rund um Nusa Penida und Amed mit die Schönsten, die ich in Südostasien gesehen habe, was auch der Strömung zu verdanken ist, die sich hier um die Insel bildet, da der zwischen Bali und Lombok verengte Strom eine weitere Verengung zwischen den Inseln Nusa Penida und Nusa Lembongan erfährt und mit einer unglaublichen Geschwindigkeit vorbeizieht.
Wir finden diese versteckten Perlen im Südosten Balis inmitten der Straße von Lombok, die Bali von Lombok durch einen tiefen Wassergraben scheidet. Gleichzeitig bildet diese sogenannte Wallace Linie eine geographische Trennlinie zwischen der australischen und eurasischen Platte, die deren Tier- und Pflanzenwelt voneinander abgrenzt. In Folge zeichnet sich die Unterwasserwelt durch besonderen Artenreichtum aus. Die Meeresströmung kann hier teilweise recht heftig und kühl sein, denn es fließen riesige Wassermassen vom Pazifik in den Indischen Ozean und bringen Nährstoffreiches Wasser mit sich.
Manta in Nusa Penida - Amed Scuba Tauchreise
sitzen bereits im Bus, der uns zu unserem Schnellboot und damit zu einem von Balis berühmtesten Tauchplätzen bringen soll. Nusa Penida, Nusa Caningan und Nusa Lembongan.
Nusa Penida ist heute unser Ziel, denn wir wollen Mondfische und Mantas sehen und die Insel selbst ein wenig erkunden. Die Tauchplätze in Nusa Penida sind berühmt für ihre an der Südspitze der Insel anzutreffenden Manta Putzerstationen, in denen regelmäßig Teufelsrochen anzutreffen sind. Von Juni bis Oktober lassen sich in den Buchten der Insel ebenfalls Mondfische - Mola molas - sichten. Mondfische gehören zur Familie der Kugelfische und sind mit einer Größe von bis zu drei Metern die größten lebenden Knochenfische der Erde. Trotz ihrer Größe haben Mondfische nur einen
Mola Mola in Chrystal Bay - Amed Scuba Tauchreise
kleinen Mund, mit dem sie zum Beispiel Quallen als Nahrung einsaugen. Normalerweise leben Mola molas im kalten Wasser und oftmals in großen Tiefen, jedoch tauchen sie regelmäßig in Bali bei Nusa Penida und bei Candi Dasa bei den Inseln Tepekong, Mimpang und Biaha auf, um sich dort an bestimmten Plätzen reinigen zu lassen. Die Putzerstation von Chrystal Bay befindet sich in ca. 40 Meer Tiefe und die Strömung kann in dieser Bucht recht heftig werden, darüber wurden wir bereits im Vorfeld von unserer Tauchschule informiert. Die Tauchgänge werden nur erfahrenen Tauchern erlaubt und getaucht wird früh am Morgen bei auflaufender Flut. Nur ein bis zwei Taucher sind mit einem Divemaster unterwegs, welcher die Plätze sehr gut kennt. Eine Rückwärtsrolle und mein Atem stockt, denn das Wasser ist hier wirklich eisig, verglichen mit den warmen Plätzen von Amed und Tulamben. Im Juli kann die Wassertemperatur schon mal auf 19 Grad fallen, berichtet
Tauche in Bali mit Amed Scuba
uns unser Instruktor, der sich vorsichtig im kristallklaren Wasser der Bucht in die Tiefe vortastet. Die Zeit ist in dieer Tiefe knapp bemessen. Tong tong, erklingt der Stab am Tank unseres Gruppenleiters. Und die ersehnten Mondfische tauchen direkt vor uns an einer Steingruppe in ca. 45 Meter Tiefe auf. Es ist kaum zu glauben, wie riesig sie sind und wie klein ein Mensch neben ihnen aussieht. Unsere erhofften Fotos schießen wir, als wir unserem Diveguide bis in 35 Meter Tiefe - dicht an der Wand bleibend - folgen. Hier wachsen viele schöne und intakte Hartkorallen im oftmals strömungsreichem Wasser. Wir haben Glück, denn lange Zeit ist uns in der großen Tiefe nicht beschert, aber beim Sicherheitsstop in nur fünf Meter Tiefe taucht noch einmal einer dieser Riesen direkt vor uns auf und lässt sich zum Abschied mit der Kamera ablichten.
Mondfisch in der Putzerstation - Amed Scuba Tauchreise
Entlang von hoch aufsteigenden Kalksteinfelsen an der Südküste von Nusa Penida fahren wir zu unserem zweiten Tauchplatz, der uns in nur maximal 15 Meter Tiefe Mantas schenken soll. Als wir am Tauchplatz ankommen, können wir die Giganten bereits direkt an der Wasseroberfläche entlang schwimmen sehen. Es hält uns kaum an Bord. Ungeduldig würden wir am liebsten sofort ins Wasser springen, aber unser Diveguide weißt uns in seinem Briefing noch einmal darauf hin, dass die sensitiven Tiere nicht berührt werden dürfen auch wenn sie sehr dicht an einem vorbeischwimmen. Und dann ist es endlich so weit. Bereits beim Abtauchen sehen wir die ersten Mantas neugierig um uns her kreisen. Wer beobachtet hier eigentlich wen? Mit ihren sieben Metern Spannbreite schwimmen die Riesen in ihrem schwarzen Galaanzug elegant um uns herum. Ich fühle mich unendlich glücklich und drehe mich im Wasser. Werde ich hier etwa imitiert, frage ich mich, als der Manta mir in der Bewegung folgt. Und es beginnt ein kleiner Tanz mit den am Bauch recht unterschiedlich gefärbten Tieren, die scheinbar ebenso viel Spaß an den Tauchern haben wie wir an ihnen. Immer wieder nähern sie sich und drehen umeinander und um uns herum und filtrieren dabei noch Plankton aus dem Wasser. Zwei unglaublich beeindruckende Tauchgänge!
Das Tauchen an den Inseln sollte man nicht verpassen, aber ich verstehe heute auch besser, warum der Bootsmad während der Fahrt kleine Blumenopfer in das Meer entlässt. Sicherlich auch, um die Dämonen der Strömung gütig zu stimmen und für die göttlichen Geschöpfe, mit denen wir auf unseren Tauchgänge belohnt wurden.
Mondfisch in Nusa Penida - Amed Scuba Rundreise
Das Fastboot bringt uns nach PED in den Norden von Nusa Penida, wo wir einen unserer drei Tauchgang des Tages entlang eines flach in große Tiefen abfallenden und wundervoll mit Korallen bewachsenen Hanges starten. Wir driften entspannt entlang von fantastischen bunten
Schildkröte auf Nusa Penida - Amed Scuba
Korallenformationen. Unter einer Tischkoralle entdecken wir eine riesige Schildkröte. Sepien und Oktopusse tarnten sich in den sehr gut erhaltenen Korallen und eine schwarz-weiß gestreifte Seeschlange schlängelt sich gemächlich zwischen den Korallen hin und her. Das Boot folgt uns in der Strömung und nimmt uns am Ende des Tauchganges wieder sicher auf. 
Es gibt so viele versteckte einsame Buchten mit weißem Strand rund um die Insel Nusa Penida, die man kletternd von Land aus oder mit kleinen lokalen Booten erreichen kann und wo das Leben über und unter Wasser verzaubert. Neben den „normalen“ Schnorchelgebieten gibt es auch noch den Manta Point und die Mondfischbucht mit kristallklarem Wasser (Chrystal Bay)
Hier könnt ihr riesige Mantarochen wirklich hautnah sogar beim Schnorcheln in geringer Tiefe erleben und das sogar mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit. Stellt euch vor, ihr taucht unter Wasser und das erste was ihr seht, sind diese gigantischen bis zu 7 Meter großen und friedlichen Planktonfresser die majestätisch und äußersts elegant unter euch vorbei gleiten.

Menschenleere Strände

Touristisch erschlossen ist Nusa Penida trotz wunderschöner weißer Sandstrände hingegen noch
Menschenleere Weiße  Sandstrände - Amed Scuba
nicht. Für Balinesen stellt die Insel einen ihrer wichtigsten Pilgerorte dar. Die Insel Nusa Penida selber gehört zu Bali und in alter Zeit wurden hierher unliebsame und aufrührerrische Balinesen als Gefangene deportiert. Der Insel sprechen die Balinesen daher auch eine besondere Magie zu. Da es auf Nusa Penida noch so gut wie keinen Tourismus gibt, sind die weißen Sandstrände dementsprechend menschenleer und traumhaft einsam. Allerdings muss man für einige dieser einsamen weißen Sandstrände einen mehr oder weniger beschwerlichen Weg in Kauf nehmen, wo man ganz schön ins Schwitzen kommen kann.

Chrystal Bay

Die Ausnahme stellt allerdings die Crystal Bay dar. Einfach mit dem Motorroller erreichbar, gesäumt von kleinen Restaurants, kann man bis zum Strand fahren ohne einen anstrengenden Fußmarsch hinzulegen. Die Crystal Bay ist unglaublich schön. Dafür ist man aber nicht komplett allein. Von hier aus kann man in die wunderschöne Bucht hinein schnorcheln oder Tauchen. Durch die kalte Strömung findet man hier leicht eine Abkühlung und auch ein paar Boote mit Schnorchlern tauchen hier auf, um Mondfische zu betrachten und im kristallklaren Wasser der Bucht die Unterwasserwelt zu bestaunen.
Crystal Bay ist bekannt für seine sehr starke Strömung. Abhängig von den Gezeiten können sich hier die Tauchbedingungen sehr schnell ändern und sind daher nur erfahrenen Tauchern zu empfehlen. Es sollte um den Gezeitenhöchststand getaucht werden, um der starken Strömung ein wenig auszuweichen. Bei einem negativen Einstieg tauchen wir ohne Verzögerung zu einem Felsen der in der Mitte der Bucht befindlichen kleinen Insel hinab, der uns Tauchern Strömungsschatten bietet und im kristallklaren Wasser eine unglaubliche Unterwasserwelt eröffnet.

Billabong

Die gebrochene Brücke liegt direkt in fußnähe neben dem Angels Bilabong. Hier öffnet sich ein riesiges, kreisrundes Loch, welches sich mitten in der Landschaft befindet und mit Meerwasser gefüllt ist. Das Meerwasser selbst wird durch ein offenes weites Loch in der Felswand, das von einer Brücke überspannt ist, immer wieder in den Billabong hinein gespühlt. Immer wieder spühlt eine weiter Welle frisches Meerwasser in den Kessel. Vor dem Eingang tummeln sich riesige Mantarochen, die man von der Oberfläche aus beobachten kann. Ein wunderschönes verzauberndes Spektakel. Baden gehen sollte man hier allerdings nicht, da die Dünnung und Strömung extrem stark sein kann und die Wellen einen auf die Felswände drücken können. Ein Aufstieg aus dem inneren des Kessels ist nicht möglich. 
Wie man auf den Bildern erkennen kannst, ist das Wasser unnatürlich türkis und das Loch wirklich riesig. Eines von vielen Naturwundern auf Nusa Penida! Nur ca. fünf Minuten Fußweg entfernt findet sich der Angels Billabong. Ein bezaubernt schöner Ort, der hingegen zum Baden einlädt. Farbenfroh leuchtet der surreal geformt und gefärbte Steinboden des großen natürlichen "Infinity Pool", von dessen Ende man direkt ins offene Meer hinein träumen kann. Problemlos baden kann man, wenn das Wetter und die See sehr ruhig sind. Jedoch sollte man auf die Empfehlung von Einheimischen hören, denn hier sind bereits Menschen in die offene See gespühlt worden und eine Rückkehr ist so gut wie unmöglich, da sich eine weiße Sandsteilküste entlang der südlichen Seite der Insel erhebt.


Der Tempelwald mit steilem Abstieg zu den heiligen Naturquellpools

An der Südküste der Insel befindet sich der Tempelwald mit einem sehr steilen Abstieb zu den heiligen Naturquellen. Da Penida nur über sehr wenig Süßwassserquellen verfügt, ist dieser Platz direkt am Meer den Balinesen heilig! Obwohl beschwerlich im Abstieg, wird der Reisende belohnt mit atemberaubend schöner und spektakulärer Steilklippenformation, die über 200 Meter abfällt und einen atemberaubend schönen Blick auf das heranbrandende Meer freigibt. Südlich von Sebuluh führt ein schwindelerregend steiler Stufenpfad aus Bambus und Holz zur Küste hinunter. Schwindelfrei sollte man schon sein, denn die Treppen verbergen nicht, wie weit es darunter abwärts geht. Am Fuße der Klippen findet man die Süßwasserbecken. Sie sind heilig und daher nicht zum Baden da. Die Füße sollte man nicht hinein halten, denn das würde die Gläubigen verletzen!
Der Templing Forest ist ein riesiger alter Naturwald auf der trockenen Insel und daher etwas ausgesprochen Besonderes und ein magischer Ort, nicht nur in den Augen der Einheimischen. Riesige Bämue säumen den Weg
  

Tempelnacht in Pura Dalem

Unvergesslich!!! Westlich der Inselhauptstadt Sampalan liegt bei Toyapakeh das Heiligtum Pura Dalem Penataran Ped. Es handelt sich hierbei um einen Tempelkomplex von mehreren Einzeltempeln, die im Uhrzeigersinn von Gläubigen in der Nacht betend umrundet werden. Der Schrein, den ein rechteckiger Teich umgibt, ist dem Höllenfürsten geweiht. Zu diesem Unterwelttempel, der als Zentrum der schwarzen Magie in Bali angesehen wird, pilgern Balinesen, um mit Opfern Ratu Gede Mecaling zu beschwichtigen. Übernachtet wird in der Gruppe im Tempel. Unterlagen stehen zur Verfügung, Decken sollte man sich selber mitbringen, so man mit den Einheimischen zusammen die Nacht verbringen möchte. In der Nähe befinden sich jedoch auch Unterkünfte. Eine Nacht mit den betenden Balinesen zusammen zu verbringen, ist wirklich sehr mystisch und ein unvergleichliches Erlebnis!





Mittwoch, 20. Juli 2016

Die Seegurke ein Wunderwerk der Natur

Liebe Grüße aus Bali, Christine Sbick
Obwohl sie Seegurke heißt, handelt es sich hierbei nicht um eine Pflanze oder ein Gemüse. Die Seegurke ist ein Tier. Sie wird jedoch nach einem Gemüse benannt, denn sie sieht nicht nur so
aus, sie verhält sich auch fast so. Eine Seegurke scheint sich zunächst gar nicht zu bewegen. Sehr ZEN! Meist liegt sie bewegungslos auf dem Meeresboden.
Seegurke, Amed Scuba
Kommt jedoch ein Angreifer der Seegurke zu nahe, schleudert die schlauchartige Gestalt dem Angreifer weiße, klebrige Fäden aus ihrem Hinterteil entgegen, die an diesem kleben bleiben. Während der Angreifer bewegungsunfähig ist und mit den sogenannten Cuvierschen Schläuchen kämpft, kriecht die Seegurke gemächlich davon. Bleibt der Angreifer jedoch auch weiterhin interessiert, so wirft die Seegurke ihren gesamten Verdauungstrakt aus. Die Seegurke ist in der Lage die fehlenden Organe innerhalb weniger Wochen wieder nachzubilden, jedoch ist sie in dieser Zeit verteidungsunfähig und es kostet sie sehr viel Energie die fehlenden Organe nachzubauen. Aber dank dieser Vorgehensweise sind die Tiere für die Regenerationsforschung ausgesprochen interessant. Die Seegurken haben die Fähigkeit durch ihren Anus nicht nur Exkremente auszuscheiden, sie atmen auch durch diesen, denn sie besitzen eine sogenannte Kloake, die sowohl der Ausscheidung als auch der Fortpflanzung dienen. Wir sind froh, das wir das nicht tun müssen! Nicht nur ihre Gedärme sondern ebenfalls Teile ihres zentralen Nervensystems kann die Seegurke regenerieren.
Für ihren Lebensraum ist die Seegurke jedoch unendbehhrlich. Sie erfüllt eine wichtige Aufgabe, indem sie den Meeresboden mit ihren kleinen Tentakeln, die sich am Kopf befinden, reinigt. Mit den Tentakeln schaufelt die Seegurke Kalk Reste, abgestorbenes Riffmaterial oder Tierfäkalien in ihren Schlund und verarbeitet in ihrem Verdauungstrakt nahrhafte
Kleinstlebewesen und Algen und trennt diese von unverdaulichem Sediment. Eine enge Symbiose
bildet die Seegurke mit dem sogenannten Eingeweidefisch aus, der in ihrer Kloake lebt und dort Schutz findet. Rückwärts schieben sich die aalähnlichen Fische ohne Bauch- und Rückenflossen in den After der Seegurken hinein, wo sie einen geschützten Lebensraum geboten erhalten und bei der Sedimentation der aufgenommenen Stoffe behilflich sind. Genauer genommen handelt es sich jedoch, soweit wir bisher wissen, um einen sogenannten Parasitismus. Denn der Eingeweidefisch oder Pearlfish lebt auch von seinem Gastgeber, indem er ihn von innen anfrisst. Der Eingeweidefisch knabbert dabei von der Seegurke wichtige innere Teile des Darmtraktes an, der jedoch von der Seegurke nachgebildet werden kann. Symbiose oder Parasitismus. Manchmal liegen die beiden Begriffe also doch nah beieinander, denn der Fisch hilft seinem Gastgeber bei seiner Verdauung! Eine Seegurke ist daher ein wahres Ökosystem. Auf ihr leben bis zu 200 Symbionten und Parasiten wie zum Beispiel jener Eingeweidefisch.

Amed Scuba Bali Spezailangebot 16 Tage & 15 Nächte, 20 Tauchgänge, Flughafentransfer, Massage...888,- Euro

Feiner gereinigter weißer Sand tritt am anderen Ende der Seegurke wieder aus. In diesem feinen weißen Sand, den die Seegurke ausscheidet, befinden sich wichtige Stoffe wie Phosphor und Stickstoff, von dem sich dann wieder die Bodenbakterien ernähren können. Außerdem bindet die Seegurke den Kohlenstoffdioxid aus dem Wasser und arbeitet auf diese Weise der Versauerung der Meere entgegen. Und dies zeichnet sich immer mehr als Problem der Ozeane ab.
Systematisch gehört die Klasse der Seegurken (Holothurioidea) genauso wie Seesterne oder Seeigel zu dem Stamm der Stachelhäuter (Echinodermata) und dem Unterstamm der Neumünder (Deuterostomia). Dabei können Seewalzen Längen von bis zu zwei Metern erreichen. Obwohl die Tiere bilateralsymetrisch aufgebaut sind, hat sich bei ihnen eine fünfzahl im Aufbau durchgesetzt, was besonders deutlich bei Seestern auch äußerlich beobachtet werden kann.
Meeresbiologische Exkursion mit Christine Sbick, Amed Scuba
Im Indopazifik sind die Seegurken teilweise bereits überfischt. Der italienische Name der Seegurke ist cazzo die mare, was so viel wie Meerespenis bedeutet und bereits darauf hindeutet, dass einige Arten besonders gerne von Chinesen verspeist werden. Sie schmecken ähnlich wie Tofu, jedoch stehen die Seegurken als Delikatessen in chinesischen Restaurants für viel Geld auf der Speisekarte. Laut traditioneller Chinesischer Medizin steigern - wie sollte es anders auch sein - Seegurken die
Potenz, heilen Krebs und Demenz auch wenn dies medizinisch noch nicht belegt ist. So zahlt der Chinese bis zu 2700 Euro pro getrocknetem Kilogramm für ca. 70 kommerziell genutzte Arten von insgesamt an die 1000 verschiedenen Seegurkenarten.
Ein sehr lustiges und doch informatives Video über das Leben einer Seegurke mit seinem Symbionten findet Ihr hier unter diesem link:

Samstag, 25. Juni 2016

Balis Artenvielfalt - Wallace - Linie (Biodiversität)

Amed Scuba - Tauchen in Bali
Zwischen Indonesien, Papua New Guinea, Australien und den Philippinen liegt die wohl reichste, aber auch empfindliche Riffregion dieser Erde. Zwei Kontinente bereichern Balis Artenvielfalt über und unter Wasser. Zu den einflussreichsten Gewässern gehören die Javasee, die Bandasee, die
Seepferdchen, Amed Scuba
Celebes See, die Molukken, die Sunda-Inseln, die Sulusee und Australien. Und über Wasser trennt ebenso die sogenannte Wallace Linie, die zwischen Bali und Lombok verläuft, zwei Kontinente voneinander -die Eurasische Platte von der Australischen Platte. Hier findet man die unterschiedlichen Klimazonen vom tropischen Gürtel über die subtropischen Gebiete.

Kontinentalverschiebungstheorie (Epeirophorese, Theorie Wolfson 1948)
Vor rund 200 Millionen Jahren gab es auf unserer Erde nur einen einzigen Kontinent, eine riesige zusammenhängende Landmasse, die Pangaea genannt wird. Pangaea spaltete sich vor ca. 180 Millionen Jahren längs des heutigen Nordatlantischen und Indischen Ozeans in einen nördlichen Großkontinent Laurasia und einen südlichen Gondwanaland. Bis zum Mesozoikum war das heutige Australien noch ein Teil von Gondwanaland. Aus diesem Grund lassen sich verwandte Flora Gattungen in allen Kontinenten, die zum damaligen Gondwanaland gehörten, finden. Gondwanaland begann sienen Zerfall vor etwas 100 Millionen Jahren. Indien, Afrika und Neuseeland lösten sich ab und begannen in verschiedene Richtungen weg zu driften. Südamerika, die Antarktis und Australien blieben zunächst noch verbunden und vor 65 Millionen Jahren haben sich Südamerika und Australien und die Antarktis bereits weit von Afrika gelöst. In der Folge trennt sich Nordamerika von Eurasien, wobei Grönland entstand. Australien entfernte sich vor weniger als 60 Millionen Jahren aus dem Verbund und begann, nun isoliert, Richtung Norden zu driften, wo Australien vor etwa 15 Millionen Jahren mit der eurasischen kontinentalen und der pazifischen ozeanischen Erdkrustenplatte kollidierte. Die Verschiebung führte zu einer isolierten Entwicklung Australiens, so dass hier eine einzigartige Flora und Fauna gefunden werden kann. Jedoch ist festzustellen, dass bestimmte in Australien auftretende Pflanzengattungen ebenso in Afrika und Südamerika zu finden sind.
Harlequinshrimp, Amed Scuba Bali
Während der Eiszeit wareb die Inseln, Bali, Sumatra, Java und Borneo mit dem asiatischen Festland verbunden, während Lombok, Sumbawa, Flores, Irian Jaya bzw. Papua Neuguinea, welche auf dem Sahul-Sockel liegen, mit dem australischen Festland verbunden waren. Während der Eiszeit war der damalige Meeresspiegel durch das Binden des Wassers im Eis ca. 125 Meter niedriger als heute und es bildeten sich Landbrücken. Die Inseln der Wallace Region waren nicht mit dem Festland verbunden, die Wassergräben waren viel zu tief. Die Flora und Fauna verbreitete sich auf den Inseln durch Disperson über den Ozean hinweg erfolgen. Aus diesem Grund ist die Flora und Fauna westlich und östlich der Wallace Linie voneinander abweichend. Dabei ist die Wallacce Linie die biogeographische Linie, die die weiteste Ausbreitung australischer Flora und Fauna auf dem Malaiischen Archipel angibt.
Die Wallace Linie bildet zusammen mit ihrem Gegenstück, der Lydekker Linie, die Grenzen der so genannten Wallacea, welche das Übergangsgebiet zwischen australischer und eurasischer Fauna angibt und zu einer enormen Biodiversität beiträgt. Die Lydekker Linie gibt dann im Gegenzug zur Wallace Linie die weiteste Ausdehnung der asiatischen Flora und Fauna in Richtung Australasien an und folgt dem Rand des australischen Schelfs (Sahulschelf). Die Wallacea, die ca. 346.000 Quadratkilometer umfasst, gehört somit zu den sogenannten Hotspots, Schlüsselregionen dieser Erde mit sehr hoher Dichte der Biodiversität, wobei viele bedrohte und auch endemische (Arten, die nur in dieser Region auftreten) Arten in dieser Region über und unter Wasser anzutreffen sind.
Nacktschnecke, Amed Scuba Bali
Benannt wurde die Wallace Linie nach einem Zeitgenossen von Charles Darwin dem Naturwissenschaftler Alfred Russel Wallace, der zeitgleich mit Darwin die Evolutionstheorie unabhängig von Darwin entwickelte. Alfred Russel Wallace erforschte Indonesien zwischen 1854 und 1862. Innerhalb der Wallacea gibt die sogenannte Weber- oder Gleichgewichtslinie die Grenze an, östlich derer die australische und westlich derer die asiatischen Formen dominieren.

Alfred Russel Wallace schrieb auf Lombok, von Bali aus kommend in seinem Werk, der Malaiische Archipel, Band 1, Seite 220, Seite 287 (zitiert nach Wikipedia, die Wallace Linie)
„Ich sah hier zum ersten Male viele australische Formen, welche auf den Inseln weiter westlich ganz fehlen. Kleine weiße Kakadus kamen in Menge vor und ihr lautes Geschrei, ihre auffällige weiße Farbe und ihre hübschen gelben Helme machten sie zu einem in die Augen springenden Charakteristicum der Landschaft. Dies ist der westlichste Punkt der Erde, an dem Vögel aus dieser Familie gefunden werden. Einige kleine Honigsauger der Familie Ptilotis und die sonderbaren
Geisterpfeifenfisch, Amed Scuba Bali
Hügelaufthürmer (Megapodius Gouldii) findet der nach Osten reisende Naturforscher auch hier zuerst. […] Auf der Insel Lombok, die durch eine Meeresenge von weniger als zwanzig Meilen Breite von Bali getrennt ist, erwartete ich natürlich einige dieser Vögel [von Bali] wieder zu treffen; aber während eines dreimonatigen Aufenthaltes daselbst sah ich niemals einen derselben, sondern fand eine total verschiedene Reihe von Arten, von denen die meisten nicht nur auf Java äußerst unbekannt waren, sondern auch auf Borneo, Sumatra und der Halbinsel Malaka."

Vegetation


Gemäßigte bis Subtropische Regenwälder
Sie sind im wesentlichen in den Bergen Balis in den feuchten Gebirgsgegenden um die Vulkanseen anzutreffen. Sie scheinen relativ einheitlich mit meist nur zwei bis drei dominierenden Baumarten und darauf wachsenden Epiphyten. Eine große Vielfalt an Farnen, Lianen und Moosen bilden einen dichten Unterwuchs und eine dichte Wand.

Mangrovenwälder
Mangroven sind salzwassertolerante tropische Gezeitenwälder an der Grenze zwischen Land und Meer, die eine große Vielfalt an außergewöhnlichen Lebensformen beherbergen.  Sie sind vor allem im Südosten von Bali und auch im Norden im Menjangan Nationalpark anzutreffen. Mangroven gehen weltweit mit einer Flächenverlustrate verloren, die zwei- bis dreimal höher ist als die der tropischen Regenwälder. Daher sind sie absolut schützenswert! Interessant ist der Zusammenhang zwischen ihrem Sediment und der dort auftretenden Artenvielfalt. Vor allem Jungtiere finden hier Schutz und Aufzuchtstation zwichen den Wurzeln der im Meer stehenden Mangroven.
Wer mehr über Mangroven erfahren möchte findet Informationen darüber im Leipnitz-Zentrum für Mangrovenforschung.

Trockenwälder

Savannen

Reisfelder





Mittwoch, 30. März 2016

Fischschwarm


Amed Scuba, Großaugenmakrelenschwarm
Umgeben von bunten Korallen, Schwämmen und farbenfrohen tropischen Rifffischen tauchen mein Buddy und ich die Steilwand von Jemeluk entlang. Eine leichte Strömung bewegt das glasklare, sonnendurchflutete Wasser. Innerhalb von Sekunden hatte sich der Himmel über uns verdunkelt und wir sehen zur Wasseroberfläche hinauf. Am Horizont erscheint eine silbrige und pulsierende Siluette, die sich wie ein Kreisel zu drehen scheint und sich wie ein einziger großer Körper bewegt. Doch besteht dieser große Organismus aus tausenden einzelner Fische, die sich zu einem Schwarm zusammengefunden haben. Wir fragen uns, wo dieser Schwarm so plötzlich hergekommen ist. Die Choreographie ist perfekt. „Dann plötzlich vollzog der Schwarm eine Korrektur seiner Position um wenige Grad, die alle Tiere kollektiv vollführten und die Leiber schmiegten sich noch enger aneinander.“  Welcher der Fische hatte dieses Signal zur Kurskorrektur entsendet? In einem Schwarm sind alle Fische gleichberechtigt. 
e-mail: halloscuba@yahoo.com
Großaugenmakrelenschwarm in Bali, Amed Scuba
Großaugenmakrele in Bali, Amed Scuba
Es gibt weder ein Leittier dem alle folgen noch einen festen oder zugewiesenen Platz. Jeder Fisch besetzt jede Position und daher findet keine Spezialisierung noch zentrale Steuerung statt. Auffällig ist, dass Schwärme die Tendenz haben zu wachsen und sich zu verdichten. Die Tiere suchen Schutz in der großen Gruppe, die sie als Einzeltier nicht haben. Es stellt sich dem Betrachter die Frage, woher wissen die Fische jedoch in welche Richtung sie zu schwimmen haben, wenn es hier in dieser Gruppe keinen Anführer, kein Leittier gibt. Taucht man in einen Fischschwarm hinein, so ist dies jedes Mal wieder eine einzigartige Erfahrung. Die Wand
Amed Scuba, Büffelkopfpapageienfische
aus Fischen öffnet sich vor dem Taucher und schließt sich lautlos hinter ihm. Die Fische nehmen den Taucher furchtlos und ungestört in ihre Mitte auf und gehen weiterhin ungestört, geschäftig ihrem Treiben nach. Die Gruppe nimmt daher auch frende Fischarten auf und muss nicht auf eine einzige Art beschränkt sein. Abstand halten die Fische nur vor den Luftblasen, die der Pressluftflasche des Tauchers entweichen. Der Schwarm ist ein dynamisches Gebilde und bleibt immer in Bewegung. Typische Schwarmfische folgen ihrem angeborenen Schwarmtrieb. Im Schwarm zu schwimmen muss weder von ihnen erlernt noch geübt werden. Der Trieb im Schwarm zu schwimmen ist ihnen angeboren und bietet ihnen den nötigen und gesuchten Schutz innerhalb der Gruppe. Der Wissenschaftler Craig Reynolds arbeitet an mathematischen Modellen, um Schwärme am Computer zu simulieren. Die Computersimulation zeigt drei Regeln, denen die Schwarmbildung folgt:

1. Kohäsion
Bewege dich in Richtung des Mittelpunkts derer, die du in deinem Umfeld siehst. 2. Separation
Bewege dich weg, sobald dir jemand zu nahe kommt. 3. Alignment
Amed Scuba, Fischschwarm im Japanischen Schiffswrack

Bewege dich in etwa in dieselbe Richtung wie deine Nachbarn.

Vorteile bringt das Schwarmverhalten, da die Fische entspannter ohne Angst fressen können, paarungsbereite Partner in unmittelbarer Nachbarschaft zu finden sind und Tarnung vor möglichen Fressfeinden.
Amed Scuba - Zum Schutz der Tiere wird ein Schwarm gebildet

Dadurch ist ein Schwarm die fast perfekte Methode um zu überleben. Ein Raubfisch wird es in der sich ständig verändernden Masse nicht schaffen, sich auf ein einzelnes Individuum zu konzentrieren und gezielt danach zu schnappen. Gefressen werden die Fische, die den schützenden Schwarm verlassen, da sie nicht in der Lage sind dessen komplexe Bewegung zu folgen. Für Räuber sind sie dann eine leichte Beute. Auch kann ein Räuber nur eine begrenzte Anzahl Fische fressen. Statistisch steigt dadurch die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Schwarmfisches.
Amed Scuba - Eine Gruppe hat die Tendenz zu wachsen und sich zu verdichten

Auch muss ein einzelner Fisch immer wachsam sein und nach Räubern Ausschau halten. Diese Zeit kann er nicht zum Fressen nutzen. Die vielen Augen in einem Schwarm sind effektiver und geben mehr Zeit zum Fressen und zur Paarung.

Doch auch Schwärme werden aufgerieben. Mit weit aufgerissenen Mäulern
Amed Scuba, Fischschwarm
schwimmen Haie mit hoher Geschwindigkeit in die Fischleiber. Immer und immer stoßen sie in den Schwarm hinein. Ein paar Fische erwischen sie immer, aber ihr Ziel ist es, den kompakten Schwarm zu deorganisieren und seine Struktur zu zerstören. Einzelne Fische oder kleine Gruppen sind dann eine leichte Beute Schwärme ziehen auch viele Räuber an.
Amed Scuba - Fische und ihr Schwarmverhalten

Der klassische Schwarmfisch hier in Amed ist wohl die Großaugenmakrele, aber auch Büffelkopfpapageienfische bilden große Schwärme aus, wenn sie ihr Nachtlager verlassen. Doch nicht nur friedfertige Planktonfresser organisieren sich auf diese Weise, auch Raubfische wie der Barrakudas bilden Schwärme aus, um miteinander gemeinsam zu jagen. Da spricht man dann allerdings von "Schulen", aber wo ist der Lehrer? Auch die Hammerhaie vor Cocos Island im Ostpazifik schwimmen in Schwärmen – Entschuldigung, Schulen herum Anderswo sind Hammerhaie ausgesprochene Einzelgänger. Fürchten sie sich alleine?
Amed Scuba, Makrelenschwarm

Nicht nur im Meer, auch an Land bilden Tiere große Gruppen, weil sie im Kollektiv sicherer sind als ein Individuum. Bei Säugetieren nennt man sie nicht Schwärme oder Schulen, sondern Herden. Bei Insekten und Vögeln wiederum schon. Da kenn sich noch einer aus!

Schwärme sind wie eine große Tanzveranstaltung ein Ort leicht auf einen potentiellen Partner zu treffen, um sich kennen zu lernen und um sich fortzupflanzen ohne nach einem räumlich weit entfernten und verborgenen Partner zu suchen.
Liebe Grüße aus Bali, Christine Sbick
http://www.amedscubabali.com