Montag, 6. April 2015

Kommensalismus

Unter einer Symbiose versteht die Wissenschaft das Zusammenleben unterschiedlicher Arten zum gegenseitigen Nutzen. Jedoch sind die Beziehungen der unterschiedlichen Arten von unterschiedlichen Abhängigkeitsgraden geprägt. Da das Korallenriff die artenreichste Lebensgemeinschaft der Biosphäre bildet, fordert der gleichzeitige Mangel an Nährstoffen und Raum komplexe aufeinander abgestimmte Bevölkerungsmuster innerhalb des an Ressourcen armen Korallenriffraumes.
Die hohe Artendichte hat daher stufenweise zu einer durch Konkurrenz um die knappen Ressourcen voneinander abgegrenzte zwischenartliche Beziehung zwischen den Riffbewohnern geführt. Die Tiere die am Besten an ihren Lebensraum angepasst sind überleben und gelangen zur Fortpflanzung.
Die Tiere haben dabei Mechanismen der Anpassung, der Kommunikation und gegenseitigen Anpassung entwickelt. Eine der häufigsten Form des Zusammenlebens stellt die Symbiose (sym[gr.] zusammen und bios [gr.] leben) dar. Eine Symbiose ist ein gemeinsames Leben verschiedener Arten zum gegenseitigen Nutzen. Aber auch bei einer gut eingespielten Symbiose handelt es sich um ein stetiges Konkurrenzverhältnis zwischen den beteiligten Arten.
Das Ausmaß des Nutzens, den die Partner aus der symbiotischen Assoziation ziehen, ist häufig – zumal unter Wasser – wegen der komplexen Wechselwirkung schwer zu erkennen. Die Kategorisierung komplexer Phänomene ist oft schwierig und eine Einordnung hängt nicht zuletzt vom jeweiligen Forschungsstand ab. In diesem Blogeintrag beschäftigen wir uns nun mit verschiedenen Beispielen von Fakultativen Symbiosen im Korallenriff anhand von verschiedenen Beispielen. Dabei findet zunächst eine Begriffsklärung und Einordnung statt.

Kommensalismus:
Schiffshalter auf Blaupunktrochen
Hier ist der Nutzen nicht gegenseitig, sondern eine Art profitiert von der gemeinsamen Beziehung, die andere erleidet keinen Schaden, z.B. bei dem Schiffshalter (Echeneis naucrates). Er heftet sich mit seiner Rückenflosse, die morphologisch zu einer Saugscheibe auf Vakuumbasis umgeformt ist, an einen größeren Fisch. Hier entsteht eine Nahrungs- und Schutzgemeinschaft von der der Schiffshalter profitiert. Das Ausmaß des Nutzens, den die Partner aus der symbiotischen Assoziation ziehen, ist häufig – zumal unter Wasser – wegen der komplexen Wechselwirkung schwer zu erkennen. So wurde im Laufe der Forschung festgestellt, dass auch der Wirt von dieser Symbiose profitiert, da er von Parasiten befreit wird. Daher spricht man in diesem Fall eher von einer fakultativen Symbiose.


Abgesehen davon, dass die Kategorisierung komplexer Phänomene schwierig ist, hängt eine Einordnung nicht zuletzt vom jeweiligen Forschungsstand ab.


Sexy Shrimp, Thor amboinensis with Amed Scuba Bali
Thor amboinensis ist auch bekannt unter dem Namen Sexy shrimp. Es handelt sich hierbei um eine Garnele, die überall um den West - Indopazifik, aber auch teilweise im Atlantik gefunden werden kann. Seinen Namen Sexy Shrimp erhielt Thor amboinensis wohl wegen seines immerwährend aufgerichteten Abdomens, der über den Kopf hinaus reicht und in der Regel hin und her wackelt. Thor amboinensis lebt in Symbiose auf Korallen, Seeanemonen, aber auch auf anderen marinen Invertebraten zumeist im flachen Riffbereich. Thor amboinensis ist nur eine sehr kleine Garnele, die eine Länge von nur ca. 13mm erreicht. Die Garnele ist olivebraun mit symetrischen weißen Punkten und Strichen auf dem Körper.
Seinen Namen erhielt Thor amboinensis von seiner ersten Fundstelle einer Molukkeninsel namens Ambon in Indonesien.

Ökologie:
Thor amboinensis lebt in einer kommensalistischen Beziehung zu anderen Invertebraten, Seeanemonen (Stichodactyla haddoni, Lebrunia danae, Cryptodendrum adhaesivum) oder auch Hartkorallen. Man trifft ihn dabei in der Regel in flachem Wasser an. Ein bis mehrere Garnelen leben zwishcne den Tentakeln ihres Wirtes und ernähren sich vom Schleim und dem Gewebe der Tentakeln oder von den Resten des von der Anemone gefressenen Planktons. Thor aboinensis scheint ein Generalist zu sein und verschiedenste Arten von Anemonen und Invertebraten als Wirt für seine Symbiose zu akzeptieren und auch zu wechseln.


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