Mittwoch, 24. April 2013

Mantas in Bali - Tauchen mit Amed Scuba

AMED SCUBA BALI -Manta Kisses from Philipp Grossmann 
Es gibt sie diese perfekten Augenblicke im Leben, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. In denen einfach alles vollkommen und stimmig ist und die Zeit und das Leben eins. Wo man loslassen kann und sich mit dem Fluss des Lebens vereint. Wenn eine innere Einheit entsteht, weil Fühlen, Denken und Tun eins mit einem selbst und mit der Umgebung sind. Diesen Augenblick empfand ich, als ich zu verschmelzen schien mit meiner Umgebung und diesen grazielen einfach perfekten Tieren.
Manta in Nusa Penida - Amed Scuba Tauchtour
Die Sonne ist noch nicht aufgegangen und ich sitze bereits im Transport, der mich zu dem Schnellboot bringen soll, mit dem wir heute nach Nusa Penida fahren, um an der Südspitze Balis mit Manta Rochen zu tauchen. Entlang von hoch aufragenden weißen Felsen fahren wir zum Manta Point an der Südküste von Nusa Penida, um in nur maximal 15 Metern Tiefe mit Mantas zu tauchen! Als wir am Tauchplatz ankommen, können wir die Giganten bereits leicht und elgant an der Wasseroberfläche durch das klare Wasser gleiten sehen. Es hält uns kaum an Bord. Ungeduldig würden wir am liebsten sofort ins Wasser springen, aber unser Diveguide weisst uns in seinem Briefing noch einmal darauf hin, dass die sensitiven Tiere nicht berührt werden dürfen auch wenn sie sehr dicht an einem vorbeischwimmen. Und dann ist es endlich so weit. Bereits beim Abtauchen sehen wir die ersten Mantas neugirig um uns her kreisen. Riesig erscheinen sie direkt vor mir als ich abgetauche, während ihre Augen mir folgen als sie an mir vorübergleiten. Sie wirken trotz ihrer Größe von bis zu neun Metern (inklusive des Schwanzes, der ohne Giftstachel ist) zartgliedrig. Wer beobachtet hier eigentlich wen? Mit ihren sieben Metern Spannbreite schwimmen die Riesen in ihrem schwarzen Frack elegant um uns herum. Ich fühle mich unendlich glücklich und drehe mich im Wasser. Werde ich hier etwa immitiert, frage ich mich, als der Manta mir in der Bewegung folgt. Und es beginnt ein kleiner Tanz mit den am Bauch recht unterschiedlich gefärbten Tieren, die scheinbar ebensoviel Spaß an den Tauchern haben wie wir an ihnen. Immer wieder nähern sie sich und drehen umeinander und um uns herum und filtrieren dabei noch Plankton aus dem Wasser. Sie schlagen mit ihren Flossen wie mit Flügeln. Dies erlaubt ihnen ihre akrobatischen Bewegungen unter Wasser. Immer wieder beobachte ich, wie die Tiere unvermittelt einen Purzelbaum machen oder ein Rad schlagen. Auch Sprünge aus dem Wasser gehören zu den Bewegungsspielen der Mantas. Bis zu 1,5 Meter Höhe katapultieren sich die Fische aus dem Meer, um anschließend mit lautem Knall wieder auf die Wasseroberfläche zu klatschen. Ein Mante schwimmt so eng zwischen der Wasseroberfläche und mir hindurch, das er mir mit seiner Flosse den Kopf streicht. Die Tiere scheuen von sich aus jedoch jede Berührung. Sensitiv spüren sie jeden Widerstand im Wasser und weichen ihm normalerweise aus.


Der Teufelsrochen ist weltweit in allen tropischen und subtropischen Gewässern zu Hause und lebt meist nur in geringer Wassertiefe, da die Tiere Plankton filtrieren. Mit einem Gewicht von bis zu drei Tonnen frisst ein Manta täglich bis zu 14 Prozent seines eigenen Körpergewichtes an Plankton, das tagsüber für die Photosynthese an der Oberfläche treibt. Der breite Kopf der Mantas trägt zu beiden Seiten bewegliche, leicht herunterhängende und vorn abgerundete Kopfflossen, die dazu dienen, das Wasser mit dem Plankton in das große Maul zu leiten. Als die Tiere an mir vorübergleiten, haben sie ihre Mäuler weit geöffnet. Die breiten Kiemenspalten werde sogar sichtbar, die auf der Kopfunterseite relativ dicht in gerader Reihe angeordnet hintereinander stehen und das Plankton aus dem Wasser herausfiltern.
Um den Riesenmanta ranken sich vielerlei Sagen und Legenden. Die Bezeichnung Teufelsrochen erwarb er sich wahrscheinlich durch den Bau seines Körpers. Die beiden lappenartigen Kopfflossen, sein schwarzer Galanzug, der peitschenartige Schwanz sowie seine flügelähnlichen Brustflossen, die ihn mit eleganter Bewegung geisterhaft durch das Wasser gleiten lassen, müssen in früheren Jahrhunderten die Phantasie der Menschen angeregt haben. Die Teufelsrochen unternehmen in Gruppen von fünf bis sieben Tieren lange Wanderungen durch die tropischen Ozeane. Viele Schauergeschichten über den menschenmordenden Teufelsrochen ranken sich daher unter den Seeleuten des 18. und 19. Jahrhunderts. Haarsträubende Geschichten berichten von Riesenmantas, welche die Ankerkette von Booten erfassen, diese auf die offene See ziehen und dort mitsamt der Manschaft versenken. All diese Geschichten entbehren jeglicher Grundlage, denn Teufelsrochen sind für Menschen volkommen ungefährlich.
Und tauchen mit Mantas hinterlässt ähnliche Glücksgefühle, wie das Tauchen mit Delphinen, wenn man diese Eineit mit diesen Giganten spürt und sie leicht um mich herum drehen. Auch ich lasse los und fliege noch immer mit meinen wunderschönen Mantas durch meine Träume.

Sonntag, 21. April 2013

Balinesisches Neujahr

Tauchtour Amed Scuba

Balinesische Feste

http://www.amedscubabali.com
2018, 17 März
Als ich heute Morgen auf Bali erwachte, herrschte eine unglaubliche Stille. Ich genoss das Rauschen des Meeres, das Gezwitscher der Vögel und selbst die sonst immer störenden Hühner schien man kaum wahrzunehmen. Kein Verkehrslärm, keine Maschine störte dieses Idyll und ich fühlte mich wie in eine frühere Zeit versetzt, so muss das Paradies einmal gewesen sein! Ein einziges Fest für Augen und Ohren, eine grüne Landschaft und nur die Tiere sind zu hören, und ich danke diesem Fest Nyepi, das mir diese Ruhe beschert, die sich bis in mein Innerstes ausbreitet und mir diesen wunderbaren entspannten Tag der Stille schenkt! Zwischen Himmel und Erde schwirren grellbunte Schmetterlinge, exotische Vögel singen ihr Lied vor leuchtend roten riesigen Hibiskusblüten, feurig leuchtenden bunten Bougainvillea Blüten und süßlich duftendem Frangipani. Zwischen Mensch und Natur, zwischen Göttern und Dämonen scheint es eine unglaubliche Ausgeglichenheit zu geben, die uns Beobachter erstaunen lässt und über die ich hier berichten möchte.
Ogah Ogah in Ubud-Tauchtour Amed Scuba

Jede Aktivität ist heute an Nyepi, dem Tag der Stille, verboten. Niemand darf heute herumfahren und auch möglichst nicht auf die Straße gehen. Wird man heute auf der Straße in Bali angetroffen, so zahlt der erwischte Balinese bis zu 1 Million Indonesische Rupiah, was einem Monatslohn entspricht. Heute dürfen die Balinesen weder kochen, noch Licht machen. Der Tag soll ihnen zur Ruhe, inneren Einkehr und Meditation dienen. Die Geschäfte bleiben geschlossen und Flugzeuge dürfen weder starten noch landen.

Nyepi ist ein altes balinesisches Fest der Hindus auf Bali und wenn es heute auch von vielen aus ökologischen Gründen als positiv betrachtet wird, weil die Natur einen Tag zum Durchatmen ohne jeglichen Verkehr und Umweltverschmutzung erfährt, so basiert das Fest doch auf diesem alten Glauben der Balance zwischen Gut und Böse, zwischen Göttern und Dämonen.




Wunderschöne Balinesische Zeremonien
Die Frauen schmücken sich zum Fest
Die Hindus hoffen, dass die verängstigten Dämonen, die am Vorabend am Ogah Ogah Fest die Insel verlassen haben, weil die bösen Geister gestern symbolisch unter viel Gejohle und Gelächter von den Balinesen verbrannt wurden, nicht mehr nach Bali zurück kehren, da die Insel heute am Silent Day (Nyepi) für die Dämonen unbewohnt erscheint. Fliegt einer dieser nach Rache dürstenden Geisterheute über die Insel so denkt er, „oh, die Balinesen sind geflohen“ und der böse Dämon zieht für immer davon.
Traditionelle Kleidung zum Fest - Amed Scuba Tour
Auf Bali, so glauben die Bewohner ganz fest, hat derjenige Glück, der die Seelen der Dämonen durch Opfer und Rituale gnädig stimmt und das Wohlwollen der guten Geister und Götter auf seine Seite zu ziehen vermag. Bevor der indisch geprägte Hinduismus durch die Immigration der javanischen Intellektuellen nach Bali kam und eine neue Kulturepoche einleitete, war unter den Ureinwohnern Balis der Animismus weit verbreitet und findet auch heute noch seinen Platz im hinduistischen Glauben der Balinesen. Das lateinische Wort „anima“ bedeutet Seele und somit glauben die Balinesen auch heute noch an die Beseeltheit der Natur. Dazu gehören nicht nur die Tiere,
Spaß hat jeder bein Ogah Ogah Fest- Amed Scuba Tour
sondern auch das Wasser, bestimmte große oder einflussreiche Steine, das Feuer, der Wind usw. Vor allem aber auch die Geister, deren Seelen sich positiv oder negativ auf die Balinesen auswirken können. Also finden wir neben dem Hinduismus noch eine Form der Naturreligion vor, die von den Balinesen perfekt in ihren hinduistischen Glauben integriert worden ist. Auf Bali sind die Menschen und ihre Götterwelt noch untrennbar miteinander verbunden und stehen in ständigem Kontakt miteinander. Gleichzeitig sind sie von böswilligen Dämonen umgeben, die es in Zeremonien durch Opfergaben zu beruhigen gilt. Die Balinesen verstehen ihre Götterwelt ganzheitlich. Ohne Böses kann es nichts Gutes geben, aber beide Kräfte müssen miteinander im Ausgleich stehen, um zu verhindern, dass die böse Seite die Oberhand gewinnt. Dieser Dualistische Ansatz soll durch Zeremonien in Balance gehalten werden und dazu dienen auch die drei Feste Melasti, Ogah Ogah und Nyepi, aber auch die täglich dargebotenen kleinen liebevoll zubereiteten Opfergaben,
Ein Ogah Ogah zieht durch die Straße
die jeder Haushalt von Gebeten begleitet auf den Boden legt, wo sich die bösen Dämonen, die sogenannten Buta-Kalas, aufhalten und beruhigt werden sollen. Diese kleinen täglichen Opfergaben enthalten zumeist ein wenig Reis, Früchte und Blüten. Diese Woche fanden eine Reihe von exotisch anmutenden Ritualen statt, die von farbenfroh gekleideten und fröhlichen Balinesen praktiziert wurden.
Drei Tage vor Nyepi wird Melasti (Melis oder auch Mekiis genannt) gefeiert. Währenddessen wird heiliges Wasser aus dem Meer nahe der balinesischen Wassertempel getragen.
Am zweiten Tag steht das Bhuta Yajna Ritual an. Dann wird mit dem Wasser die Arca, Pratima, und Pralingga der anderen Tempel geweiht. Dieses Ritual wird Sanghyang Widhi Wasa gewidment.
Nyepi ist der dritte Tag und mit ihm findet das Yoga/Brata Ritual statt.
Am vierten Tag ersucht man als Teil des Ngembak Geni bei seinen Freunden und Verwandten um Vergebung für das vorangegangene Jahr. Es beinhaltet das Kuss-Ritual statt, Omed-omeda. Damit kann man das neue Jahr quasi tabula rasa und mit einem richtigen Neuanfang beginnen.
Am letzten Tag vervollständigen die Dharma Shanti Rituale die Festlichkeiten.
Einmal im Jahr am Ende des balinesischen Jahres werden die so genannten Bhuta Yadnaya Riten vollzogen. Bei der Melasti Prozession vor zwei Tagen sind wir von Culik aus nach Amed ans Meer gelaufen. Dabei tragen die Tempelgemeinschaften ihre kleinen hölzernen Tempelschreine, in denen die Götter Platz nehmen, wenn sie zu den jeweiligen Tempelfesten von den Dorfbewohnern eingeladen werden. Diese kleinen Schreine, die man Pratima nennt, müssen in einer rituellen Zeremonie am Meer gereinigt werden. Die Prozessionsteilnehmer tragen zum Zeichen der Reinigung weiße Kleidung und auch für die Teilnehmer dient dieser Prozess der inneren Reinigung und Vorbereitung auf Nyepi. Wer mit sich nicht im Einklang ist, der leidet unter Leteh – er ist, nach balinesischem Glauben, unrein. Man könnte auch sagen: nicht mit sich im Reinen. Ein besonders schönes Ritual wird daher zu diesen Festtagen vollzogen, es heißt Melukat und dient der Säuberung des Karmas. Balinesen führen es in regelmäßigen Abständen durch, um sich von schlechten Gedanken, ihren Verfehlungen und schlechten Einflüssen von außen zu reinigen.
Ogah Ogah ziehen durch die Stadt

Gestern begann die Abschluss Zeremonie, die in dem Ogah Ogah Umzug endet, mit dem Gebet und den hierfür nötigen Opfergaben. Farbenfroh gekleidete und lustig schwatzende Balinesen kamen an der Kreuzung des Dorfes zusammen und versammelten sich dort zum gemeinsamen Gebet. Denn am letzten Tag des Balinesischen Jahres werden in jedem Dorf spezielle Opfergaben für die Dämonen an der Hauptstraße oder Hauptkreuzung des Dorfes niedergelegt und gemeinsam wird mit den höchsten Dorfpriestern um Frieden gebetet. Zuvor tanzen noch die anmutigen Legong Tänzerinnen ihren Tempeltanz und auch der gute Barong bewegt sich für das Wohl der Dorfbewohner. Der Barong ist ein Sammelname für ein mystisches Wesen, das zumeist in Tiergestalt auftritt. Hier in unserem Dorf tanzt für uns ein löwenähnliches Tier der so genannte Barong Ket. In dem Kostüm des Barong Löwen schwitzen zwei Männer, die jeweils die Vorder- und die Hinterbeine des Barong bilden und bei ihrem Tanz in Felle gekleidet sind. Der Vordermann trägt dazu eine riesige Maske und lässt dabei deren Kiefer Furcht erregend gegeneinander klappern. Dem balinesischen Glauben nach besitzt ein Barong eine ungeheure magische Kraft, die sowohl zum Schutz der Menschen als auch gegen diese gerichtet sein kann. Der Höhepunkt des Festes findet nach dem Gebet und den Opfergaben statt. 14 Banjars (Dorfgemeinschaften innerhalb des Ortes) haben jeweils ein furchterregenes
Abends werden die Figuren beleuchtet
Ogah Ogah-Monster aus Bambus, Holz und Pappmache gebaut. Fantasievolle, künstlerische Fabelgestalten ziehen mit ihren jungen Trägern durch das Dorf. Im Zentrum beim Markt werden die Gestalten von ihren Trägern hin- und hergeschüttelt, und mit viel Gelächter gedreht und um den Dorfmittelpunkt getragen. Gamelanorchester, Fackeln, Geschrei und Feuerwerkskörper begleiten den lustigen Zug. Ziel ist es, das Böse in den Ogah Ogah Figuren zu fangen. Die Dämonen sollen in diese Figuren hinein gelockt werden, um die Figuren -und damit alles Böse - am Ende zu verbrennen. Am nächsten Tag beginnt mit dem Nyepi Fest das neue balinesische Jahr. Ein Tag der Stille und Einkehr! Die Balance und Ganzheit des balinesischen Kosmos scheint damit vorerst wieder hergestellt zu sein.
Zwei Wochen nach dem Neujahrsfest finden die Riten ihren krönenden Abschluss in einer 22 tägigen Zeremonie im Muttertempel Besakih, zu dem alle gläubigen Hindus strömen: Mauern und Pagoden klettern den grünen Vulkanberg Agung hinauf. Bunte Schirmchen stehen zwischen den einzelnen in sich abgeschlossenen kleinen Tempelkomplexen in 900 Metern Höhe. Die Luft ist erfüllt von den duftenden Essenzen der Räucherstäbchen und farbenfroh gekleidete Frauen balancieren elegant ihre Opfergaben auf ihren Köpfen in den Tempel.
Die Balinesinen tragen ihre jedes Jahr wechselnden Kabajas, erotisch durchsichtige Blusen, die zarte dunkle Haut durchscheinen lassen und ihren Sarung, eine Art Wickelrock, der weich die Hüften umspielt. Auch die Männer sind festlich gekleidet mit dem Kain, einem langen gefalteten Tuch, das, kunstvoll um die Hüften geschlungen, mit dem Sabuk, einem bunten Schal befestigt ist. Der Kopf wird ebenfalls von einem gefalteten Tuch, dem Pemangku, bedeckt, der an Feiertagen auch als Helmersatz dient und –trotz Helmpflicht- von der Polizei erlaubt ist.
Liebevoll gestaltete Figuren sind der ganze Stolz
Große moosüberwachsene Sessel aus Stein und durch ihre Steinmetzarbeiten beeindruckenden Schreine, warten darauf, dass die verstorbenen Ahnen und die Götter auf ihnen Platz nehmen, um den Besuch der Balinesen zu empfangen.Vor den Tempeln liegen Blumen und Reis als Opfergaben. Alles ist schön und mit Liebe zum ästethischen Detail dekoriert. Jeder auf Bali scheint ein Künstler zu sein mit großer Liebe für die kleinen Dinge.
Ich fahre zum Bhatara Turun Kabeh auf 900 Meter hinauf zum Muttertempel, der höchste der balinesischen Tempelanlagen. Das Fest beginnt stets nach dem ersten Vollmond nach Nyepi, im März oder April. Alle 100 Jahre wird das Fest Eka Dasa Rudra genannt, dann wird hier 6 Wochen lang gebetet und geopfert. Auch im Jahre 1963, dem Jahr des Ausbruchs des Gunung Agung, wurde es in dieser Form begangen.Trotz seiner Lage am Fuße des Vulkans blieben der Tempel Besakih und die Gläubigen verschont, da sich der Lavastrom genau vor dem Tempel teilte. Für die Balinesen ein untrügliches Zeichen für die Heiligkeit dieses Ortes. Seine erste Terrasse ist der Trimurti geweiht, der Trinität der hinduistischen Götter Brahma, Vishnu und Shiva. Brahma verkörpert den Wunsch zu erschaffen- auf diese Art entstand das Universum-.Shiva verkörpert den Wunsch, alle Dinge zu zerstören und Vishnu scließlich bildet die Mitte zwischen beiden: Er will Bestehendes erhalten.
Je höher wir die Stufen des Tempels hinaufsteigen, umso reichhaltiger und filigraner werden die
Besakih Muttertempel in 900 Metern Höhe am Fuße des Vulkans Agung - Amed Scuba Tauch-und Kulturtour
Steinmetzarbeiten der Tempelanlagen, um die jeweilige höhere Kastenzugehörigkeit zu dokumentieren. Auf Bali existieren drei Kasten. Die meisten Balinesen gehören der untersten Kaste an, deren Tempel am Fuße des gesamten Komplexes zu finden sind. Adlige und Brahmanenpriester haben ihre Tempelkomplexe in
Besakih Muttertempel - Amed Scuba Tauch- und Kulturreise
höher gelegenen Regionen und befinden sich somit dem Sitz der Götter, dem Vulkan Agung, am nächsten.
Über 90% der Balinesen gehören der Hindu-Dharma Religion an. Diese hat zwar ihren Ursprung in Indien, gelangt in Bali jedoch zu eigener Ausprägung. Die gegenüber anderen Kulturen und Religionen als liberal geltenden Balinesen passten sich bei der Ausübung ihrer Religion den bereits vorhandenen lokalen Verhältnissen an, was zu der speziellen und faszinierenden Form des balinesischen Hinduismus führte. Der balinesische Glaube enthält stark animistische Züge, so glauben die Balinesen an die Beseeltheit aller Dinge: Lokale Gottheiten, Naturgewalten, aber auch Steine, Bäume, Flussläufe, Ahnengeister und Dämonen finden besondere Verehrung.



Alle 210 Tage feiert der Balinese seine wichtigsten Tempelfeste: Galungan und Kuningan.
Balinesinen auf dem Weg in den Tempel-Amed Scuba Tour
Galungan, ein Fest zu Ehren des Schöpfergottes beginnt mit einem großen Festessen. Am folgenden Tag fährt mancher Balinese verkatert zu den Ahnentempeln, um für und mit den Geistern der Ahnen zu beten, die an diesem Tage auf die Erde herarbsteigen. Die Nachkommen bringen ihren Verstorbenen Opfergaben in die Tempel. Die Straßen sind mit Penjors- hohen Bambuspfählen- geschmückt, an denen kunstvoll geflochtene Lamak, Flechtarbeiten aus Kokospalmenblättern, Früchte, Kokosnüsse, Geld oder auch eine gefüllte Cola-Flasche hängen. Symbole, die Glück und Wohlstand brimgen sollen. Am Abend ziehen tanzende Barong Puppen, begleitet von kleinen Orchestern durch die Straßen. Am zehnten Tag der Galungan Festtage wird zum Abschluss Kuningan gefeiert. Dann werden alle auf die Erde zurückgekehrten Ahnen mit neuen Opfergaben und Flechtarbeiten verabschiedet. Ein Balinese scheint mindestens ein Drittel seines Lebens mit Feiern und der Huldigung der Götter beschäftigt zu sein. Hierzu gehören Voll-und Neumondzeremonien, Verteilung der täglich zu erstellenden Opfergaben im Garten, sowie die liebevoll vom ganzen Dorf vorbereiteten Odalanfeste zum Geburtstag des Tempels, bei denen geöffnete Tempelschreine durch die Straßen getragen werden und einen Blick auf die das Dorf beschützenden heiligen Statuen ermöglichen. Hierbei finden auch die sogenannten Kris Tänze statt, bei denen sich junge Männer in Trance meditieren und sich dann kraftvoll Schwerter in ihre nackten Oberkörper stechen, ohne dabei auch nur einen Tropfen Blut zu vergießen.
Tauchtour Amed Scuba Kris-Dance
Zu den liebevoll vorbereiteten farbenfrohen Zeremonien gehören auch Hochzeiten, Geburten und insbesondere die aufwendig zelebrierten Verbrennungszeremonien. Die Totenfeiern geben den Balinesen die Gelegenheit, die Seele des Verstorbenen dem Feuer zu übergeben,dem letzten reinigenden Element bevor die Reinkarnation stattfinden kann. Erst nach dem Durchlaufen der Erde, des Feuers, des Rauches und der Übergabe in das Wasser wird der Tote in seiner Familie wiedergeboren werden: Der Kreislauf des Lebens beginnt erneut!
Amed Scuba wishes you a Happy New Year. In March you can experience the Balinese way to welcome their New Year. Nyepi Day itself is a day of complete silence. No people - no traffic on the street, no lights, no sounds - only the connection with the nature. Everything is closed, even the seaports, airports and the airspace above Bali. Only birds, frogs and the roosters seem to be alive.
Amed Scuba Tauch- und Kulturreise

What can you do, as a down-to-earth Balinese depending on the fancies of the Gods, to make your year as prosperous as possible. Right, you remove all bad influences. And how do you achieve that? You scare them away ;-) In the night before Nyepi people make giant, more than man-high papier-mache dolls, known as Ogoh Ogoh. They symbolise greedy demons with large bulging eyes, huge fangs, big bellies and tangled wings and tongs. The night before Nyepi, around sentset they start, the people parade in the streets, carrying their creations on bamboo platforms, accompanied by gongs, drums and everything that makes earsplitting sounds. Evil spirits will be attracted by this and occupy the Ogah Ogah. On the nearest cementary or  beach the demonic dummies with their fiendish inhabitants are burned, so for that moment the island is out of danger!
Ogah Ogah at the ceremonie Amed Scuba

To misguide the spirits who might want to return to their dwellings, the next 24 hours Bali is darkened and silent. No evidence of the presence of any human being, no Bali. Thus the demons can´t find their way back and will have to look for another accommodation. 
Consequence for you as a tourist: you are supposed to stay within your hotel compund from 6am until 6am the next morning. The streets will be patrolled by Pecalang, traditional ritual guards in black and white checkered sarongs, black t.shirts and a red waist- and headband. They are very, very strict. Anyone breaking the rules and thus endangering Bali´s future, tourist or Balinese, will be severely fined. So finally you can finish that book you brought and rediscover the sounds of nature. Because hotels have dispensation, your hotel staff will perform their normal duties but on a limited level. 

Mondfisch - Mola mola

Mondfisch in Chrystal Bay, Bali - Amed Scuba Tauchreise
Wir nähern uns langsam der Mola mola (Mondfisch oder sun fish) Saison in Bali und das Team von Amed Scuba hofft, Euch auch dieses Jahr wieder Mondfische und Mantas als Besonderheiten beim Tauchen auf Bali präsentieren zu dürfen.
Wir sind hier auf Bali in der glücklichen Lage diese Unterwasserschönheiten regelmäßig sehen zu dürfen. Von Padang Bai aus fahren wir mit dem Fastboot zu den wundervollen Tieren und erleben sie dort in ihrem natürlichen Habitat im kühlen Wasser der Chrystal Bucht von Juli bis Ende August.
Mondfische oder Mola molas gehören in die Ordnung der Kugelfischverwandten (Tetraodontiformes) in die Familie der Mondfische (Molodea) und finden sich dann in der Gatung und Art der Mola mola (Mondfische). Er zählt als der schwerste Knochenfisch (Osteichthyes) der auf der Welt lebt. Mit einer Größe von 4,2 mal 3.1 Metern bringt der Mondfisch ein Gewicht von bis zu 2.268 kg auf die Waage. Haie und Rochen können zwar schwerer werden, gehören jedoch zu den Knorpelfischen (Chondrichthyes).
Regelmäßig, wenn die Wassertemperaturen auf Bali sinken, taucht der Mondfisch im kühlen Wasser der Mondfischbucht (Chrystal Bay) in Nusa Penida auf, um sich von einem Schwarm von Wimpelfischen (Heniochus diphreutes) von seinen Parasiten befreien zu lassen.
Mondfisch in Chrystal Bay - Amed Scuba Tauchreise
Mondfische sind etwas unbeholfene Schwimmer. Ihr Körper ist kurz und diskusförming. Sie bewegen ihre After- und Dorsalflosse, um zu navigieren. Eine Schwanzflosse fehlt den Mondfischen zur Fortbewegung, dafür entwickelten sie den sogenannten Clavus, einem gewellten Hautflossensaum, der sich im Laufe der Ebryonalentwicklung nur bei den Mondfischen anstelle der Schwanzflosse herausgebildet hat und somit ebenfalls eine Besonderheit dieser Tiere darstellt! Der Clavus reicht von der Dorsal- bis hin zur Afterflosse und lässt diesen Fisch sehr ungewöhnlich aussehen. Dorsal- und Afterflosse haben die gleiche hohe, dreieckig-spitze Form. Sie sitzen weit hinten, einander symmetrisch gegenüber und sind das Hauptantriebsorgan des Mondfisches. Zum Vortrieb werden sie synchron seitlich geschlagen. Beide Flossen haben eine schmale Basis und sind steif. Eine Schwimmblase fehlt diesen Fischen.
Die Kiemenöffnung ist zu einem kleinen Loch oberhalb der Basis der Brustflossen reduziert und durch Auspressen von Wasser kann ein Rückstoß erzeugt werden. Das Maul ist sehr klein und steht meist offen und die Zähne sind zu einem papageiartigen Schnabelspange verwachsen.
Mondfische lassen sich in ihren Putzerstationen reinigen
Die schuppenlose Haut des Mondisches ist lederartig und elastisch mit einer Dicke von 7,5 cm. Mondfische enthalten möglicherweise, wie Koffer- und Kugelfische, das Nervengift Tetrodotoxin.
Normalerweise leben Mondfische im offenen Ozean bis in einer Tiefe von 480 Metern kann der flache Fisch angetroffen werden. Oft halten sich die Fische jedoch an der Oberfläche auf, entweder senkrecht schwimmend, wobei die Rückenflosse, wie bei einem Hai, aus dem Wasser ragen kann, oder in Seitenlage, waagerecht an der Wasseroberfläche treibend.
Mondfisch in Chrystal Bay, Tauchreise Amed Scuba
Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus gallertartigen Lebewesen wie Quallen und Salpen, sie filtrieren aber auch Plankton.
Mondfische sind extrem fruchtbar. Ein Weibchen kann pro Laichvorgang bis zu 300 Millionen Eier legen, die höchste Zahl aller Fischarten. Die Eier haben einen Durchmesser von einem Millimeter. Die Larven sind beim Schlupf 3 mm lang und besitzen noch eine normale Schwanzflosse.


Quelle Wikipedia, Mondfisch
Fotos: Viktoria Kleyer Padi Instructor

Samstag, 20. April 2013

Nusa Penida - Manta und Mondfische

Nusa Penida – Die Insel der Dämonen

Liebe Grüße aus Bali von Amed Scuba


Die Sonne ist noch nicht aufgegangen und wir nach Nusa Penida aufbrechen, wo drei Inseln direkt nebeneinander liegen. Wir finden diese versteckten Perlen im Südosten Balis inmitten der Straße von Lombok, die Bali von Lombok durch einen tiefen Wassergraben scheidet. Gleichzeitig bildet diese sogenannte Wallace Linie eine geographische Trennlinie zwischen der australischen und eurasischen Platte, die deren Tier- und Pflanzenwelt voneinander abgrenzt. In Folge zeichnet sich die Unterwasserwelt durch besonderen Artenreichtum aus. Die Meeresströmung kann hier teilweise recht heftig und kühl sein, denn es fließen riesige Wassermassen vom Pazifik in den Indischen Ozean und bringen Nährstoffreiches Wasser mit sich.
Manta in Nusa Penida - Amed Scuba Tauchreise
sitzen bereits im Bus, der uns zu unserem Schnellboot und damit zu einem von Balis berühmtesten Tauchplätzen bringen soll. Nusa Penida, Nusa Caningan und Nusa Lembongan.
Nusa Penida ist heute unser Ziel, denn wir wollen Mondfische und Mantas sehen und die Insel selbst ein wenig erkunden. Die Tauchplätze in Nusa Penida sind berühmt für ihre an der Südspitze der Insel anzutreffenden Manta Putzerstationen, in denen regelmäßig Teufelsrochen anzutreffen sind. Von Juni bis Oktober lassen sich in den Buchten der Insel ebenfalls Mondfische - Mola molas - sichten. Mondfische gehören zur Familie der Kugelfische und sind mit einer Größe von bis zu drei Metern die größten lebenden Knochenfische der Erde. Trotz ihrer Größe haben Mondfische nur einen
Mola Mola in Chrystal Bay - Amed Scuba Tauchreise
kleinen Mund, mit dem sie zum Beispiel Quallen als Nahrung einsaugen. Normalerweise leben Mola molas im kalten Wasser und oftmals in großen Tiefen, jedoch tauchen sie regelmäßig in Bali bei Nusa Penida und bei Candi Dasa bei den Inseln Tepekong, Mimpang und Biaha auf, um sich dort an bestimmten Plätzen reinigen zu lassen. Die Putzerstation von Chrystal Bay befindet sich in ca. 40 Meer Tiefe und die Strömung kann in dieser Bucht recht heftig werden, darüber wurden wir bereits im Vorfeld von unserer Tauchschule informiert. Die Tauchgänge werden nur erfahrenen Tauchern erlaubt und getaucht wird früh am Morgen bei auflaufender Flut. Nur ein bis zwei Taucher sind mit einem Divemaster unterwegs, welcher die Plätze sehr gut kennt. Eine Rückwärtsrolle und mein Atem stockt, denn das Wasser ist hier wirklich eisig, verglichen mit den warmen Plätzen von Amed und Tulamben. Im Juli kann die Wassertemperatur schon mal auf 19 Grad fallen, berichtet uns unser Instruktor, der sich vorsichtig im kristallklaren Wasser der Bucht in die Tiefe vortastet. Die Zeit ist in dieer Tiefe knapp bemessen. Tong tong, erklingt der Stab am Tank unseres Gruppenleiters. Und die ersehnten Mondfische tauchen direkt vor uns an einer Steingruppe in ca. 45 Meter Tiefe auf. Es ist kaum zu glauben, wie riesig sie sind und wie klein ein Mensch neben ihnen aussieht. Unsere erhofften Fotos schießen wir, als wir unserem Diveguide bis in 35 Meter Tiefe - dicht an der Wand bleibend - folgen. Hier wachsen viele schöne und intakte Hartkorallen im oftmals strömungsreichem Wasser. Wir haben Glück, denn lange Zeit ist uns in der großen Tiefe nicht beschert, aber beim Sicherheitsstop in nur fünf Meter Tiefe taucht noch einmal einer dieser Riesen direkt vor uns auf und lässt sich zum Abschied mit der Kamera ablichten.
Mondfisch in der Putzerstation - Amed Scuba Tauchreise
Entlang von hoch aufsteigenden Kalksteinfelsen an der Südküste von Nusa Penida fahren wir zu unserem zweiten Tauchplatz, der uns in nur maximal 15 Meter Tiefe Mantas schenken soll. Als wir am Tauchplatz ankommen, können wir die Giganten bereits direkt an der Wasseroberfläche entlang schwimmen sehen. Es hält uns kaum an Bord. Ungeduldig würden wir am liebsten sofort ins Wasser springen, aber unser Diveguide weißt uns in seinem Briefing noch einmal darauf hin, dass die sensitiven Tiere nicht berührt werden dürfen auch wenn sie sehr dicht an einem vorbeischwimmen. Und dann ist es endlich so weit. Bereits beim Abtauchen sehen wir die ersten Mantas neugierig um uns her kreisen. Wer beobachtet hier eigentlich wen? Mit ihren sieben Metern Spannbreite schwimmen die Riesen in ihrem schwarzen Galaanzug elegant um uns herum. Ich fühle mich unendlich glücklich und drehe mich im Wasser. Werde ich hier etwa imitiert, frage ich mich, als der Manta mir in der Bewegung folgt. Und es beginnt ein kleiner Tanz mit den am Bauch recht unterschiedlich gefärbten Tieren, die scheinbar ebenso viel Spaß an den Tauchern haben wie wir an ihnen. Immer wieder nähern sie sich und drehen umeinander und um uns herum und filtrieren dabei noch Plankton aus dem Wasser. Zwei unglaublich beeindruckende Tauchgänge!
Mondfisch in Nusa Penida - Amed Scuba Rundreise
Touristisch erschlossen ist Nusa Penida trotz wunderschöner weißer Sandstrände hingegen nicht. Für Balinesen stellt die Insel einen ihrer wichtigsten Pilgerorte dar. Nusa Penida selber gehört zu Bali und in alter Zeit wurden hierher unliebsame und aufrührerrische Balinesen als Gefangene deportiert. Der Insel sprechen die Balinesen daher auch eine besondere Magie zu.
Das Fastboot bringt uns nach PED in den Norden von Nusa Penida, wo wir unseren dritten Tauchgang des Tages entlang eines flach in große Tiefen abfallenden und wundervoll mit Korallen bewachsenen Hanges starten. Wir driften entspannt entlang von fantastischen bunten Korallenformationen. Unter einer Tischkoralle entdecken wir eine riesige Schildkröte. Sepien und Oktopusse tarnten sich in den sehr gut erhaltenen Korallen und eine schwarz-weiß gestreifte Seeschlange schlängelt sich gemächlich zwischen den Korallen hin und her. Das Boot folgt uns in der Strömung und nimmt uns am Ende des Tauchganges wieder sicher auf. Nach einer kleinen Stärkung geht es für unsere kleine Gruppe weiter. Auf Nusa Penida
Schildkröte - Amed Scuba Tauchreise
wartet bereits ein Transportmittel zur Weiterfahrt. Denn wir wollen diesen Tag auf der Insel verbringen und ihre größte Sehenswürdigkeit besichtigen. Unser Chauffeur kennt sich auf den schlechten und engen Straßen der Insel gut aus und wir fahren entlang der Küste und ihren im Meer befindlichen Ager Ager Plantagen zu Nusa Penidas wohl interessantestem Tempel - Giri Putri.
Um den Eingang dieses heiligen hinduistischen Tempelkomplexes zu erreichen, erklimmen wir zunächst einige ungleichmäßige und recht hohe Stufen. Der Pilger erreicht auf der Spitze eine kleine Öffnung zwischen den Felsen und wir lassen uns vorsichtig hineingleiten in den Einstieg der 262 Meter langen heiligen Höhle. Am Höhleneingang, bewacht von einem hinduistischen Priester, befindet sich der erste Schrein, der die drei Personifikationen von Siva symblolisiert und ein für Hindus heiliges Relikt vom Elefantengott Ganesha beherbergt. Ganesha ist der Sohn von Shiva und Pavati und gilt den Hindus als Überwinder aller Hindernisse. Die Ganesha Figur besitzt einen menschlichen Körper auf dem ein Elefantenkopf thront.
Weißer Sandstrand von Nusa Penida - Amed Scuba Tauchreise
Als Shiva nach langer Reise zu seiner Frau Pavati heimkehrt, die gerade im Bade weilt, verweigert ein junger Mann Shiva den Eintritt zum Bade seiner Ehefrau. Shiva, der seinen Sohn nicht erkennt, schlägt ihm den Kopf ab, woraufhin die entsetzte Mutter ihren Ehemann aufklärt. Nach erfolgloser Suche nach dem Schädel seines Sohnes, läuft Shiva ein Elefant über dem Weg, dem er sogleich den Kopf abschlägt und seinem Sohn aufsetzt. Auf diese Weise erhielt Ganesha seinen Elefantenkopf, der ihn zum Überwinder aller Hindernisse werden lässt. Die Ödipus Geschichte einmal anders herum erzählt!
Der schmale Eingang der Höhle Giri Putri ist eine im Durchmesser ungefähr 70 cm große Öffnung im Fels, in die man sich einzeln hindurch zwängen muss. Passiert man diesen Höhlenmund und den darauf folgenden flachen Tunnel, eröffnet sich dem Betrachter ein atemberaubend schöner Anblick, wenn sich vor ihm eine riesige Höhle öffnet, deren Durchmesser sicherlich um die 60 Meter misst.
Eingang zum Höhlentempel von Nusa Penida
Die Höhlendeckenstruktur weißt scharfe Stalaktiten auf und beherbergt tausende von Fledermäusen. Der Höhlenboden hingegen ist gefüllt mit großen Felsenblöcken. Entspannt kann man von Schrein zu Schrein zwischen ummantelten Felsenblöcken und an einem Höhlensee entlang wandern. Die Balinesen bitten hier um Erfolg, Reichtum und Glück in ihrem Leben und dass das Gute und das Böse im Ausgleich gehalten wird und eine Balance im Leben existiert. Der zweite Schrein des Höhlentempels ist Ratu Gede Nusa geweiht, dem historisch überlieferten Herrscher von Nusa Penida, der der König der Dämonen und der bösen Geister darstellt und über Penida herrschte. Er ist der Patron der Balinesischen Hexen und verbreitet Leiden und Krankheiten. Dieser Herrscher muss von den Balinesen durch Opfer gnädig gestimmt werden, damit nichts Böses passiert. Gut und Böse müssen in Bali im Ausgleich gehalten werden, daher muss nach Ansicht der Balinesen auch zum Bösen gebetet werden, aus Respekt und damit diese einen verschonen und vor Unglück bewahren. Entlang von verschiedenen Schreinen durchwandern wir die Höhle. Der Giri Putri Tempel endet in einer kleinen grünen Schlucht, wo unser Fahrer bereits auf uns wartet.
Eingang zum Höhlentempel in Nusa Penida
Das Schnellboot holt uns am folgenden morgen nach dem Frühstück von Nusa Penida ab, wo wir die Nacht verbraucht haben und wir fahren, die Gezeitentabelle im Auge zu unserem ersten Tauchplatz vor Nusa Lembongan. Blue Corner ist bekannt für seine sehr starke Strömung. Abhängig von den Gezeiten können sich hier die Tauchbedingungen sehr ändern und sind daher ebenfalls nur erfahrenen Tauchern zu empfehlen. Auch hier sollte um den Gezeitenhöchststand getaucht werden, um der starken Strömung ein wenig auszuweichen. Bei einem negativen Einstieg tauchen wir ohne Verzögerung zu einem Felsen hinab, der uns Tauchern Strömungsschatten bietet. Danach driften wir entlang eines Steilhanges mit vielen kleinen und mittleren Überhängen und in einen breiten Canyon,
Höhlensee in Giri Putri - Tauchreise Amed Scuba
der sich in ca. 40 Meter Tiefe befindet. Hier befindet sich wieder eine Wimpelfisch–Putzerstationen, doch leider werden wir nicht mit Mola molas
belohnt, aber mit .einem atemberaubend schönen Korallenbewuchs. Trotzdem hat das Tauchen hier etwas von einer Wildwasserfahrt an sich. Die drei Inseln haben viele wundervolle Tauchplätze, die es zu besichtigen gilt. Einer meiner Favoriten ist sicherlich Mangrove. Auch wenn wir hier ebenfalls recht schnell an den Korallen driften, belohnt uns ein wunderschöner Korallenbewuchs in nicht allzu großer Tiefe. Etwas weniger Anstrengend und mit einem ähnlichen Korallenbewuchs bestückt sind die Tauchplätze SD, PED oder Toyapakeh am Kanal von Caningan. Das Tauchen an den Inseln sollte man nicht verpassen, aber ich verstehe heute auch besser, warum der Bootsmad während der Fahrt kleine Blumenopfer in das Meer entlässt. Sicherlich auch, um die Dämonen der Strömung gütig zu stimmen und für die göttlichen Geschöpfe, mit denen wir auf unseren Tauchgänge belohnt wurden.
Fischerboot vor Nusa Lembongan












Fotos der Mantas, Mondfische und Schildkröte von Viktoria Kleyer Padi Instructor
Fotos von Nusa Penida von Christine Sbick